Zeitenwende – aus Perspektive der Nachhaltigkeit
Russlands Angriff auf die Ukraine bedeutet eine fundamentale Zäsur – viele sprechen bereits von einer neuen Weltordnung. Ändert die Weltlage den Blick auf nachhaltige Investitionen? In unseren Thesen skizzieren wir die von uns erwarteten mittelfristigen Auswirkungen des Ukrainekriegs auf unterschiedliche Themen der Nachhaltigkeit.
Fokus auf sichere Versorgung beschleunigt die Energiewende

Schon vor dem Ukraine-Krieg stand die Energiewende ganz oben auf der politischen Agenda, vor allem in Hinblick auf den Verzicht auf Kohle und Öl. Die nun angestrebte Unabhängigkeit von russischem Gas zwingt alle Beteiligten, den begonnen Transformationsprozess zu beschleunigen und ökologisch sinnvolle Energiealternativen auszubauen.
Die EU schafft einen echten Energiebinnenmarkt

Für eine rasche Umsetzung der vielfältigen Klimaprogramme müssen auf europäischer und nationaler Ebene regulatorische Blockaden gelöst werden. Programme wie etwa REPowerEU sind hilfreich, diesen gordischen Knoten zu zerschlagen. Erst ein funktionierender EU-Binnenmarkt ermöglicht die grüne Energiewende.
Knapper „Grünstrom“ bremst die nachhaltige Wasserstoffwirtschaft

Um eine wirklich klimaneutrale Wasserstoffwirtschaft zu etablieren, muss dieser bei der Erzeugung ohne zusätzliche CO2-Emissionen produziert werden. Das Konzept einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft steht und fällt deshalb mit der ausreichenden Verfügbarkeit von grünem Strom – und der wird noch knapper sein als er es ohnehin schon war.
Der Krieg beschleunigt den Ausbau der Kreislaufwirtschaft

Der Krieg in der Ukraine hat das Bewusstsein dafür geschärft, dass die EU bei knappen Rohstoffen in vielen Bereichen von problematischen Exportländern abhängig ist – und auch die Knappheiten selbst verschärft. Er wird deshalb die politischen Prozesse beschleunigen, den Ausbau einer Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.
Erfolg der Elektromobilität verstärkt Abhängigkeit von China – und Russland!

Im Mittelpunkt des weiteren Ausbaus der Elektromobilität steht die Batterieproduktion. Doch durch den Ukraine-Krieg hat sich die Diskussion über die problematischen strategischen Abhängigkeiten verschärft, die es hier unter anderem zu China und Russland gibt.
Der Ukraine-Krieg lässt Investitionen in Cyberabwehr steigen

Mit dem Krieg in der Ukraine hat eine neue Angriffswelle auf verschiedene Länder begonnen. Die Besonderheit: Sie wird digital ausgeführt, mutmaßlich von russischen und chinesischen Hackergruppen. Welche Sicherheitslösungen gibt es gegen solche Angriffe?
Die neue Flüchtlingskrise stärkt vorerst den europäischen Zusammenhalt

Flüchtlingskrisen sind ethisch und damit auch aus einer Nachhaltigkeitsperspektive von hoher Relevanz. Sie berühren die Dimension des Sozialen im Akronym ESG. Welche wirtschaftlichen und politischen Wirkungen ergeben sich aus der Fluchtbewegung?
Mehr Nachhaltigkeit erhöht künftige Resilienz gegen Ernährungskrisen

Der Ukraine-Krieg verschärft die bereits schon zuvor existierende Ernährungskrise und rückt die geringe Resilienz des Nahrungsmittelsystems ins Rampenlicht. Neben kurzfristigen Hilfsprogrammen sind jedoch grundsätzliche, langfristig orientierte Anpassungen des globalen Ernährungssystem erforderlich – auch um in Zukunft besser auf ähnliche Krisen vorbereitet zu sein.
Ukraine-Krieg erhöht grüne Investitionsanreize bei Immobilien

Kurzfristig bremsen Knappheiten und Kosten die Investitionsoffensive für energieeffizientere Immobilien. Mittelfristig aber werden Aspekte wie Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit den Trend zu grünen Technologien bei Immobilien beschleunigen.
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