Dekarbonisierung im DAX 40: Der Weg ist noch weit

Wo stehen große deutsche Unternehmen beim Klimaschutz? Union Investment hat für die im DAX 40 gelisteten Aktiengesellschaften Daten zu drei Schlüsselkriterien zusammengestellt: Wann will die Firma klimaneutral sein? Zu welchem Anteil nutzt das Unternehmen aktuell bereits erneuerbare Energien? Und wird unternehmensintern mit einem CO2-Preis gerechnet – wenn ja: in welcher Höhe?  Das Ergebnis: Die Unterschiede zwischen den Gesellschaften sind enorm.

Deutschland will 2045 klimaneutral sein. So steht es seit Sommer letzten Jahres im Klimaschutzgesetz, das als Reaktion auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts ambitionierter und konkreter formuliert werden musste. Zwar ist diese Jahreszahl nicht verbindlich für jedes einzelne Unternehmen, sendet aber gleichwohl ein klares Signal an die deutsche Wirtschaft.

Union Investment hat deshalb in einer Studie anhand von drei Schlüsselkriterien analysiert, wo die im DAX 40 gelisteten Unternehmen in Sachen Dekarbonisierung stehen. Resultat: Bei manchen der Aktiengesellschaften scheint das Signal noch nicht richtig angekommen zu sein. Unter anderem hat jedes vierte DAX-Unternehmen noch kein kommuniziertes Ziel, wann es klimaneutral sein will.

Auch bei den anderen Schlüsselkriterien ist das Bild gemischt, in Einzelfällen sogar widersprüchlich. Insgesamt ist es irritierend, dass mehr als fünf Jahre nach den Pariser Klimabeschlüssen noch so viele Top-Unternehmen ohne klaren Zeitplan zur Neutralisierung ihrer Emissionen existieren. Gerade bei diesen Gesellschaften müssen nachhaltige Investoren sorgfältig prüfen, ob dies Indiz für eine passive Haltung gegenüber dem Klimaschutz ist.

Ein fehlendes Ziel für Klimaneutralität ist aus Investorensicht allerdings nur ein allererstes Verdachtsmoment. Bei vielen Unternehmen bestätigt die umfassende, qualitative Nachhaltigkeitsanalyse dann aber den ersten Negativeindruck. Bei anderen hingegen täuscht der erste Eindruck und sollten Investoren keine falschen Schlüsse ziehen. Das gilt umgekehrt auch für diejenigen, die vermeintlich gut unterwegs sind. Denn: Ein ambitioniertes Ziel für Klimaneutralität kann auch viel heiße Luft enthalten.

Unsere Studie beschäftigt sich mit folgenden Fragen:

  • Welche wichtigen Zielmarken haben die deutsche und die europäische Politik in Sachen Dekarbonisierung für die Unternehmen gesetzt?

  • Welche DAX-Unternehmen haben ein klar kommuniziertes Ziel, wann sie in welchem Umfang klimaneutral sein wollen?

  • Welche Rolle spielt dabei die so genannte CO2-Kompensation, wo keine echte Emissionsreduktion erfolgt, sondern etwa in anrechenbare Aufforstungsprojekte investiert wird?

  • In welchem Maße nutzen die DAX-Unternehmen bereits erneuerbare Energien und steuern intern über CO2-Preise?

  • Was bedeuten die Ergebnisse für nachhaltige Investoren?

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