• Mit Infrastruktur Transformation gestalten

    Mit Infrastruktur Transformation gestalten

    Andreas Mark
    Senior Portfoliomanager Aktien Europa

  • Mit Infrastruktur Transformation gestalten

    Mit Infrastruktur Transformation gestalten

    Angela Quiroga
    ESG Capital Markets & Stewardship

  • Mit Infrastruktur Transformation gestalten

    Mit Infrastruktur Transformation gestalten

    Bastian Konle
    Senior Produktmanager Alternative Investments

Infrastruktursektor auf Wachstumskurs

Die Infrastruktur ist das zentrale Nervensystem der Wirtschaft. Solange Reize und Anforderungen reibungslos verarbeitet werden, wird ihre Existenz als selbstverständlich hingenommen. Kommt es allerdings zu Stockungen in Verkehrsströmen, Unterbrechungen von Lieferketten, Ausfall in Stromnetz oder Energieversorgung, bricht schnell das ganze System zusammen.

Um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen, muss die Infrastruktur global ausgebaut werden. Klimaschutz, demografischer Wandel, Urbanisierung und Digitalisierung – das sind vier große Megatrends und Aufgabenfelder der wirtschaftlichen Transformation. Sie erfordern neue milliardenschwere Infrastrukturinvestments.

Staatliche Investitionen reichen hier nicht aus, auch private Gelder müssen dafür in hohem Umfang mobilisiert werden. Gefragt sind sogenannte transformative Technologien, um mit nachhaltiger Infrastruktur die Zukunft zu gestalten.

André Haagmann

Vorstandsmitglied der Union Investment

Australien bis USA: Klimaziele, die massive Investitionen voraussetzen

Klimaziele müssen global gesetzt werden, um die nötigen Effekte zu erzielen. Eine Übersicht der weltweiten Ziele hilft, die massiven Umstrukturierungen und Investitionsvolumen realistisch einzuschätzen.

  • Kanada

    Kanada

    Der nordamerikanische Staat hat das Ziel ausgegeben, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 40-45 % unter das Niveau von 2005 zu senken. Bis zum Jahr 2050 will Kanada Klimaneutralität (Netto-Null-Emissionen) erreicht haben. Mit dem Klimagesetz aus dem Juni 2021 ist Klimaneutralität erstmals in Kanada gesetzlich verankert worden.

  • EU

    EU

    Das Programm zum europäischen Emissionshandel enthält alle Maßnahmen, mit der die EU-Mitgliedsstaaten ihre Klimaziele erreichen wollen: Die CO2-Emissionen der EU müssen bis 2030 um 55 % gegenüber 1990 sinken. Bis 2050 soll Europa treibhausgasneutral werden. Der Ausbau von Solar- und Windenergie soll EU-weit massiv beschleunigt werden.

  • Australien

    Australien

    2022 wurde das erste Klimaschutzgesetz in der Geschichte Australiens verabschiedet. Kernpunkt ist die Reduzierung der CO2-Emissionen um 43 % bis 2030 im Vergleich zum Jahr 2005. Auch Australien will bis 2050 komplett emissionsfrei werden. Das Gesetz sieht außerdem vor, dass der Klimaminister einen jährlichen Bericht darüber abgibt, welche Fortschritte auf dem Weg zur Klimaneutralität gemacht wurden.

  • UK

    UK

    Das Vereinigte Königreich will beim Klimaschutz mit gutem Beispiel vorangehen. Es hat das Ziel ausgegeben, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 68 % unter das Niveau von 1990 zu senken. Das zentrale klimapolitische Ziel der britischen Regierung lautet: Schrittweise Absenkung der Nettoemissionen von Treibhausgasen auf null bis 2050.

  • China

    China

    Das Land, das für mehr als ein Viertel der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich ist, hat sich zum Ziel gesetzt, die Emissionsintensität bis 2030 um 60-65 % unter das Niveau von 2005 zu senken. Pekings Klimaschutzpläne sehen weiterhin vor, spätestens 2060 Klimaneutralität zu erreichen.

  • Indien

    Indien

    Indien hat sich zum Ziel gesetzt, die Emissionsintensität bis 2030 um 33-35 % unter das Niveau von 2005 zu senken. Um diese Zielmarke zu erreichen, will Indien bis 2030 seine erneuerbare Energieerzeugung verdreifachen. Klimaneutralität will Indien bis 2070 erreichen und damit 20 Jahre später als die meisten anderen Staaten.

  • USA

    USA

    Die Vereinigten Staaten wollen ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 um 50-52 % unter das Niveau von 2005 senken. Im Rahmen ihrer Nationalen Klimastrategie haben sich die USA außerdem verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu sein. Die Stromerzeugung der US-Amerikaner soll bereits ab 2035 klimaneutral funktionieren.

Bis heute wurden weltweit jährlich 300 Milliarden US-Dollar in erneuerbare Energien investiert, um diese Ziele zu erreichen. Eine Summe, die den tatsächlich benötigten Investitionen allerdings nicht gerecht wird:

3,5 - 5 Billionen USD

an jährlichen Investitionen werden während der nächsten 30 Jahre weltweit benötigt, um die Energiesysteme zu dekarbonisieren.

Great Transformation: Investitionen über erneuerbare Energien hinaus

Weltweit werden erneuerbare Energie- und Netzinfrastrukturen gebraucht. Nötig sind darüber hinaus neue Mobilitätskonzepte, die eine Ladeinfrastruktur und möglichst nachhaltige Verkehrswege schaffen. Gleichzeitig sind Investitionen in die bauliche Modernisierung der Städte und in Wasser- und Abfallwirtschaft sowie in Krankenhäuser unabdingbar, um eine wachsende und auch alternde Bevölkerung in funktionierenden urbanen Strukturen zu versorgen. In den vergangenen Jahren hat außerdem die Notwendigkeit von Investitionen in die digitale Infrastruktur deutlich zugenommen.

Wichtige Trends, bei denen Infrastruktur eine zentrale Rolle spielt

Energiewende

Energiewende

Immer mehr Unternehmen und Regierungen haben sich verplfichtet bis 2050 CO2-neutral. Dies bringt Herausforderungen und Chancen mit sich, wie etwa Schwankungen bei der Stromerzeugung und die Notwendigkeit einer robusten Netzinfrastruktur.

Green Mobility

Green Mobility

Die Elektrisierung des Transportsektors ist ein wichtiger Pfeiler der Energiewende. Neben der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge (EVs) sind auch erhebliche Investitionen für eine umweltfreundliche Bahn- und Schifffahrt erforderlich.

Urban Solutions

Urban Solutions

Ankurbelt durch das Wachstum der Städte und den soziodemografischen Wandel muss die städtische Infrastruktur ausgebaut werden. Dazu zählen Investitionen in Wasser- und Abfallwirtschaft, Krankenhäuser, Schulen, Brücken und Straßen.

Daten Infrastruktur

Daten Infrastruktur

Beschleunigt durch die Pandemie ist der Bedarf an Investitionen in digitale Infrastruktur deutlich gestiegen, um die wachsende Datennachfrage zu decken. Dies schafft Möglichkeiten für Investitionen in regionale Netze, Datenzentren und Telekommunikationstürme, neben anderen Teilsektoren.

Volumen des „Inflation Reduction Act“:

400 Mrd. USD

Investitionsboom sorgt für mehr Wachstum und höhere Realzinsen.

Neue, wirksame Fondskonzepte

Dem breitgefächerten Bedarf an Infrastrukturinvestitionen in unterschiedliche Zukunftstechnologien folgen neue, wirksame Fondskonzepte. Wichtig dabei: Die enorme Bandbreite der strukturellen Veränderungen beenden in der Weltwirtschaft eine jahrzehntelange Periode enormer Stabilität. 

Fonds, die den komplexen Anforderungen nachhaltiger Zukunftsgestaltung gerecht werden, investieren verstärkt in generell transformative Technologien im Bereich Infrastruktur. Sie fokussieren sich nicht nur auf das Thema erneuerbare Energien.

Dr. Thomas Deser

Senior-Portfoliomanager der Union Investment

Die neue Ära der Great Transformation bringt ausgeprägtere Wirtschaftszyklen mit mittelfristig mehr Wachstum, aber auch erhöhter Inflation, höheren Zinsen und mehr Volatilität. Sie bietet jedoch auch interessante Anlagechancen. Infrastrukturinvestments ermöglichen thematisch und regional sehr breite Anlagen unter Einbeziehung von ESG-Aspekten. Denn Investitionen in moderne und umweltfreundliche Infrastruktur stehen weltweit auf der politischen Agenda. Die USA haben mit ihren großen staatlichen Investitionsplänen in Milliardenhöhe den Grundstein für einen langfristigen Investitionsboom gelegt.

Die Fonds investieren weltweit in ausgewählte Infrastruktur-Projekte für

  • Energieeffizienz
  • Kreislaufwirtschaft
  • nachhaltigen Transport
  • Bildung und Gesundheit
  • digitale Infrastruktur
  • erneuerbare Energien
  • sowie in nachhaltiges Bauen

In diesem Umfeld bietet sich die Chance, mit Investments in Infrastruktur das Portfolio in Zeiten der Great Transformation weiter zu diversifizieren. Dem breitgefächerten Bedarf an Infrastrukturinvestitionen in unterschiedliche Zukunftstechnologien folgen neue, wirksame Fondskonzepte.

In die Transformation der Infrastruktur investieren

Im Videointerview mit Julia Schiffer vom Union Investment-Partner Mercer Alternatives AG zeigen wir auf, wie sich mit Investments in nachhaltige Infrastruktur die Zukunft gestalten lässt. Zentrale Fragen: Warum ist der Fokus auf transformative Technologien sinnvoll? Und welche Investitionsmöglichkeiten ergeben sich daraus? Abschließend loten wir die Chancen und Risiken der Investments aus.

Wasser marsch – ohne Infrastruktur global unmöglich

Wasser ist Lebensmittel, Grundlage für Hygiene, Wirtschaftsgut, Produktivitätsfaktor – und ein hervorragender Gradmesser für die Notwendigkeit funktionierender Infrastruktur.

März 2023: Rund

700

Selbstverpflichtungen im Aktionsplan verabschiedet.

Die Versorgung der Menschen mit sauberem Trinkwasser spielt weltweit eine immer wichtigere Rolle. Doch selbst in vielen Industrienationen wurde in den letzten Dekaden zu wenig in Aufbereitungsanlagen und Rohrleitungen investiert. Auch hier herrschte Investitionsstau. Im März 2023 wurde auf der UN-Wasserkonferenz in New York ein Aktionsplan mit rund 700 Selbstverpflichtungen verabschiedet.

Die Strategien in den Bereichen Wasser, Ökosystemen und Klima sollen so verschränkt werden, um Treibhausgase zu reduzieren – von einer belastbaren Infrastruktur, Wasserleitungen und Abwasserbehandlungsplänen bis hin zu einem Frühwarnsystem vor Naturkatastrophen. Johannes Cullmann, Vize-Vorsitzender für Wasser und Wissenschaftspräsident der UN-Generalversammlung gab an, dass zukünftig rund 750 Milliarden US-Dollar in den Schutz der weltweiten Wasservorräte fließen sollen.

750 Mrd. USD

für den Schutz globaler Wasservorräte.

Vorteile der Infrastruktur für Anleger

Bei der zukunftsorientierten Aktienanlage stehen die Gewinner der Great Transformation im Fokus, zu denen börsennotierte Infrastrukturunternehmen zählen. Sie sind dem schlecht kalkulierbaren Auf und Ab der Konjunktur weniger stark unterworfen. Ihr Kerngeschäft unterliegt einer relativ konstanten Nachfrage, Infrastrukturanlagen sind häufig langfristig, auf Jahrzehnte ausgelegt, weshalb mit vergleichsweise verlässlichen Erträgen geplant werden kann.

Mehr Input zur Gestaltung der nachhaltigen Transformation

Themen und Analysen

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Alle Analysen, strategischen Themenpapiere und Studien finden Sie an einem Ort gebündelt unter „Themen und Analysen“.

Nachhaltige Transformation: Schon grün oder noch braun?

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Es ist ein sehr schmaler Grat und daher umstritten, ob Transformationskandidaten als nachhaltige Investments betrachtet werden können. Unter klar definierten Voraussetzungen lohnt es sich aber, in noch im Veränderungsprozess befindliche Unternehmen zu investieren. 

Knapper „Grünstrom“ bremst die nachhaltige Wasserstoffwirtschaft

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Um eine wirklich klimaneutrale Wasserstoffwirtschaft zu etablieren, muss dieser bei der Erzeugung ohne zusätzliche CO2-Emissionen produziert werden. Das Konzept einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft steht und fällt deshalb mit der aussreichenden Verfügbarkeit von grünem Strom - und der wird noch knapper sein als er es ohnehin schon war.